Kampagne für faire Computerproduktion

Schweizer Hilfsorganisationen monieren unmenschliche Arbeitsbedingungen in der ostasiatischen Elektronik-Industrie.
28. Februar 2007

     

Die Ausbeutung von Menschen, die Computer und andere elektronische Geräte zusammenbauen, soll ein Ende haben. Fastenopfer und Brot für alle stellen Forderungen an die grossen Marken der Computerindustrie: HP, Dell, Acer, Apple und Fujitsu Siemens sollen an ihre soziale Verantwortung erinnert werden. Der Zukauf von Bestandteilen für Computer erfolge über Zulieferer, deren Angestellte oft unter Lohndrückerei, Überstunden, ungenügendem Schutz vor Giftstoffen und fehlenden Arbeitsverträgen zu leiden hätten.



"Der Druck durch das Management wird bewusst hoch gehalten. So ist es verboten, miteinander zu sprechen, und die Toilette darf nur mit spezieller Erlaubnis besucht werden", sagt Monina Wong, Leiterin der Organisation Labour Action China, die gestern aus Hong Kong anreiste, um ihre Anliegen den Schweizer Medien zu präsentieren. "Hinter den Kulissen einer zukunftsgerichteten Hightech-Branche verstecken sich Arbeitsbedingungen aus einem anderen Zeitalter", erklärt Miges Baumann, Leiter Entwicklungspolitik bei Brot für alle. Dies belege eine Studie, die Produktionsketten der fünf führenden Marken in der Schweiz untersuchte und von den Hilfswerken gestern in Zürich präsentiert wurde.




Zwar hätten einige Firmen einen Verhaltenskodex angenommen, es dauere aber noch lange, bis diese Regeln in der Realität Wirkung zeigten. Die Initiatoren fordern keinen Boykott der Marken, sondern einen konstruktiven Dialog. Mit einer Postkartenkampagne wollen die beiden Hilfswerke nun PC-Kunden in der Schweiz dazu animieren, Druck auf die PC-Hersteller auszuüben. (ubi)


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