Zweifel and Vista-Verkaufszahlen

An den jüngsten Erfolgsmeldungen von Microsoft über Vista-Verkäufe werden immer mehr Zweifel laut. Die Zahlen seien zu hoch gegriffen, wird kritisiert.
28. März 2007

     

Anfang Woche hat Microsoft über die Verkaufsentwicklung von Windows Vista informiert. Innerhalb eines Monats nach Verkaufsstart Ende Januar seien weltweit etwa 20 Millionen Lizenzen verkauft worden. Damit sei die Einführung des neuen Produkts erfolgreicher verlaufen als jene von Windows XP. Bei der Vorgängerversion habe man innerhalb der ersten zwei Monate ab Verkaufsstart im Januar 2002 etwa 17 Millionen Lizenzen verkauft.



Die Zahlen lösten unter Marktbeobachtern Zweifel aus. Die Zahl von 20 Millionen Lizenzen sei zu hoch, man wolle Erfolg suggerieren, heisst es. Argumentiert wird beispielsweise damit, dass Verkäufe in den Channel nicht gleichbedeutend seien mit Verkäufen an Endanwender. In der besagten Periode seien sicher nicht 20 Millionen Vista-PCs verkauft worden, das könne allein aufgrund der PC-Absatzszahlen nicht sein. Zudem schlage Microsoft auch die Lizenzen dazu, die den Käufern von Windows-XP-PCs seit Oktober 2006 mit einem Voucher für ein Upgrade zugeschanzt wurden.




Keine genauen Zahlen zum Verlauf des Geschäfts mit Windows Vista meldet die Schweizer Niederlassung von Microsoft. In einer Mitteilung ist lediglich von einer guten Nachfrage bei der Version Windows Vista Home Premium die Rede. Dies wird mit Aussagen von Herstellern wie HP und Acer untermauert. Acer beispielsweise spricht von um elf Prozent gestiegenen Notebook-Verkäufen aufgrund der Einführung von Vista. Bei Inderdiscount wird ebenfalls "eine deutliche Stimulation im Handel" festgestellt.


Inzwischen wird gefordert, Microsoft könne der Diskussion ein Ende setzen, indem ganz einfach die Zahl der Aktivierungen publziert werde, da deren Aussagekraft viel grösser sei über die Verbreitung der Vista-Installationen. Angesichts der Tatsache, dass diese Zahlen allerdings um ein Vielfaches unter den Lizenzzahlen liegen dürfte, werden sich die Redmonder hüten, auf die Forderung einzugehen.

Wie es um die Vista-Verkäufe tatsächlich steht, wird man spätestens am 26. April erfharen, wenn Microsoft nachbörslich die Quartalszahlen vorlegen wird. (rd)


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