Bezahl-Link statt Webshop
Quelle: sms

Bezahl-Link statt Webshop

Online-Zahlungen sind häufig kompliziert einzurichten und nicht gerade billig. Mit Payrexx braucht man allerdings nicht einmal mehr eine Website.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2015/07

     

Wer schnell via Internet verkaufen will, hat es nicht einfach. Nebst Website sind auch ein Shop und Payment-Provider nötig. Gerade letztere sorgen für Wartezeiten. Aufgrund des schweizerischen Bankengesetzes muss erst die liebe Bürokratie niedergerungen werden, bevor die Verkaufsplattform an den Start gehen kann. Zwischen Idee und Umsetzung vergehen so häufig einige Tage – wenn nicht mehr. Dazu kommen Kosten für Shop, Zahlungsanbindung und – bei mangelndem Know-how – Integration. Eine Lösung für alle diese Probleme verspricht das Thuner Start-up Payrexx. Ein individuelles Zahlungsformular wird mit wenigen Klicks erstellt. Dieses lässt sich einfach in die Webseite einbinden, per Link versenden oder auf Facebook teilen. Zahlen kann ein Kunde mit gängigen Kreditkarten, via Postfinance, Paypal und mehr. Schneller als üblich wird der Dienst durch Zusammenarbeit mit ausländischen Zahlungsanbietern wie Paypal, Stripe oder Braintree, da diese nicht den hiesigen gesetzlichen Rahmenbedingungen unterliegen. Mit etwas Glück können so erste Zahlungen sogar innerhalb weniger Minuten entgegengenommen werden.

Bürokratie überwinden

Payrexx arbeitet aber auch mit Schweizer Anbietern wie Postfinance, Paymill oder Concardis zusammen. «Wenn es schnell gehen muss, greifen Kunden zunächst auf einen unserer ausländischen Partner zu. Je nach Bedürfnis kommen später weitere Angebote hinzu», so Ivan Schmid, Gründer und CEO von Payrexx. Diese Multi-Provider-Fähigkeit ist für Payrexx-Kunden interessant, da sie je nach Zahlungssituation unterschiedliche Konditionen bieten. Der eine ist günstiger für Käufe aus dem Ausland, ein anderer nimmt etwas weniger für Visa-Transaktionen. Bei Payrexx stehen die Payment-Dienste also in Konkurrenz – zum Beispiel Stripe für Visa-Zahlungen, Postfinance für Eigenkunden und Braintree für Apple Pay.
Streng genommen braucht man für den Zahlungsempfang nicht einmal eine Website. Es reicht ein PDF mit dem Payrexx-Link. Praktisch ist das beispielsweise für Vereine. Hier kommt die Jahresrechnung per E-Mail. Im Link enthalten sind Parameter wie Währung und Betrag. Das Mitglied wählt nur noch die Zahlungsmethode. Im Gegensatz zu gängigen Billing-Systemen müssen also keine individuellen Rechnungen mehr verschickt werden. Der Link kann sogar soweit personalisiert werden, dass persönliche Daten wie Name und Adresse bereits integriert sind. Spannend ist das auch für Wohltätigkeitsorganisationen. Für einzelne Kampagnen ist nur noch ein Link nötig, der auch über Social Media geteilt werden kann.

Ein neuer Markt?

Payrexx positioniert sich damit in einem möglicherweise völlig neuen Markt. Denn bislang waren für Verkäufe Shops notwendig, auch wenn nur ein einziger Artikel verkauft wurde – ein Warenkorb also unnötig war. Dass Payrexx damit wohl ein Kundenbedürfnis anspricht, zeigt der Umstand, dass das Unternehmen nach etwa einem Jahr bereits 1000 Kunden an Bord haben soll. Geholfen hat hier auch eine Kooperation mit Postfinance. Durch diese war Payrexx-Gründer Ivan Schmid zudem auf die Lücke im Markt aufmerksam geworden. «Bei Postfinance klagte man darüber, dass das Onboarding für neue Kunden häufig zu lang ging», erzählt er. «So kamen wir auf die Idee, eine Standard-Lösung anzubieten.»

Payrexx deckt aber noch weitere Anforderungen ab: Das Plug-in eignet sich auch als Payment-Lösung für gängige Shops. Statt jeden Payment-Provider einzeln anzubinden, muss so nur noch einmal integriert werden. Payrexx ist ein Spin-off der Firma Comvation, die mit Cloudrexx schon lange ein CMS am Markt anbietet. Auf diese Weise konnte man auch auf ein hauseigenes Framework zurückgreifen und die Entwicklung in nur einem Jahr abschliessen. Payrexx wird zurzeit ausschliesslich in der Schweiz entwickelt.


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