Mehr als nur ein Kopfhörer
Quelle: Bragi

Gadget: The Dash

Mehr als nur ein Kopfhörer


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2016/11

     

Kabellose Kopfhörer sind die Zukunft. Das dürfte spätestens klar sein, seit Apple die Airpods vorgestellt hat, die eigentlich Ende Oktober auf den Markt hätten kommen sollen, deren Launch Apple jedoch kurzfristig verschoben hat. Alternativen für all diejenigen, die nicht mehr warten mögen, gibt es bereits. Ein besonders spannendes Produkt wird seit kurzem von Rotronic Secomp in der Schweiz vertrieben, heisst «The Dash» und wird von einem Start-up namens Bragi produziert.

Mehr als nur Kopfhörer

The Dash sind mit nicht weniger als 27 verbauten Sensoren mehr als einfach nur Kopfhörer. Sie sind zudem Fitness­tracker, dank integriertem 4-GB-Speicher auch MP3-Player sowie Headset und Fernsteuerung fürs Smartphone. Und vor allem: Sie sind bequem und halten, obwohl sie nicht Ohropax-gleich tief im Ohr sitzen, wie kaum ein anderer Kopfhörer – mit oder ohne Kabel. Wer schon mal In-Ear-Kopfhörer von Bose getragen hat, bekommt eine gute Vorstellung vom Tragekomfort von The Dash. Der Tragekomfort ist das eine, die meist tolle Bedienung das andere. Um etwa Musik zu starten oder zu stoppen, tippt man einmal gegen den rechten Ohrhörer, will man einen Song überspringen, muss man zwei Mal tippen und um das Volumen zu ändern am Hörer nach vorne oder hinten wischen. Das funktioniert alles tadellos und futuristisch cool. Kompliziertere Befehle, etwa um innerhalb eines Songs zu spulen (zwei Mal tippen, dann halten), brauchen derweil oft mehr als einen Anlauf. Aus­serdem muss man sich, um alle Navigationsmöglichkeiten zu nutzen, doch eine Reihe Befehle merken – schliesslich kann man nicht nur durch Musik und Playlisten navigieren und die Lautstärke ändern, sondern auch Anrufe entgegennehmen oder Aktivitäten messen.

(Zu) viele Bugs

Zum Thema Aktivitäten messen: Hier ist The Dash nicht über alle Zweifel erhaben. So werden Schritte manchmal weitergezählt, auch wenn man still an Ort steht, und bei einem Spaziergang wird eine Herzfrequenz von 155 (was eher einem Marathon entspricht) angezeigt. Beim nächsten Versuch scheint dann die Herzfrequenz (62) zu stimmen, dafür wird keiner der gemachten Schritte aufgezeichnet. Hier scheint softwareseitig noch Potential da zu sein.


Und auch sonst ist The Dash nicht frei von Mängeln. Darunter sind einige durchaus verzeihbar – etwa der bunte Mix von Deutsch und Englisch in der internen Bedienungsanleitung der Bragi-App oder die etwas gar handgestrickte Desktop-Anwendung für das Betriebssystem-Update auf den Kopfhörern. Daneben finden sich aber auch Bugs, die durchaus mühsam sind, etwa wenn es darum geht, Musik von einer externen Quelle abzuspielen – beispielsweise vom iPhone. Hier ist es uns mehrmals passiert, dass die Bluetooth-Verbindung aus unerklärlichen Gründen nicht klappen wollte, eine Verbindung zwar da war und der Player lief, aber nichts zu hören war oder dass Musik nur auf dem rechten Kopfhörer abgespielt wurde.
Ebenfalls nicht funktioniert hat bei unserem Testgerät der an sich äussert spannende Audio-Transparency-Modus, der eigentlich dafür sorgt, dass man durch einen Wisch am linken Ohrhörer bestimmen kann, ob Aussengeräusche dank eingebauter Mikros verstärkt oder mittels Noise Canceling ausgeblendet werden sollen. Bei uns wollte sich aber partout kein Unterschied feststellen lassen. Ebenfalls verbesserungswürdig ist die Qualität der Freisprechfunktion beim Telefonieren, und bei der Bluetooth-Verbindung kommt es immer wieder zu unschönen Unterbrüchen, wenn das Smartphone sich in der Hosen- oder Jackentasche befindet.


Nicht gestört hat uns die Akkuleistung, die reicht, um rund drei Stunden Musik zu hören. Neigt sich der Akku zu Ende, was mittels farbigem LED an den Kopfhörern angezeigt wird, kann man The Dash zudem bis zu vier Mal im mitgelieferten Alu-Case laden, bevor dann auch selbiges Case an den Strom muss. Cool aus­serdem: Über Makros kann man Wenn/Dann-Befehle aktivieren. Zum Beispiel kann man festlegen, dass ein eingehender Anruf entgegengenommen wird, wenn man mit dem Kopf nickt. Mit einer späteren Softwareversion soll man dereinst zudem auch selbst Funktionen programmieren können. (mw)


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