Eye Tracking für Computerspiele
Quelle: Tobii

Tobii Eye Tracker 4C

Eye Tracking für Computerspiele


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2016/12

     

Die amerikanische Firma Tobii ist auf Eye-Tracking-Technologie spezialisiert. Nebst Produkten für den professionellen Einsatz in der Forschung oder der Industrie hat sie auch Lösungen für Gamer im Sortiment. Das neueste Produkt dieser Linie heisst Eye Tracker 4C und soll Spielern helfen, die Spielumgebung besser wahrzunehmen.

Der Eye Tracker 4C besteht aus einer schmalen Plastikleiste, die mit Infrarot-Sensoren bestückt ist, die sowohl Augenbewegungen als auch die Position des Kopfes messen. Sie wird an einem Monitor befestigt und per USB-Kabel am PC angeschlossen. Das Kabel ist mit einer Länge von 80 cm aber deutlich zu kurz. Für die Montage am Monitor liefert Tobii ein kurzes Metallstück mit, das auf einer Seite mit einem Klebestreifen versehen ist und am Rahmen fixiert werden muss. Die Magnete auf der Rückseite des Eye Trackers sorgen dann für den nötigen Halt. Nach der Installation der Software leuchten die Sensoren rot auf und der Eye Tracker erwacht zum Leben. Jetzt bleibt nur noch, die Kalibrierung vorzunehmen. Aktuell werden rund 40 Spiele von der Technologie unterstützt, Tobii verspricht allerdings, deren Zahl in naher Zukunft auf rund 100 Titel zu erhöhen.
Während die Head-Tracking-Technologie schon länger verfügbar und gerade bei Fans von Simulationsspielen beliebt ist, steckt Eye Tracking noch in den Kinderschuhen, funktioniert jedoch erstaunlich gut. Zwar müssen für gewisse Spiele noch zwei zusätzliche Programme installiert werden, die Bedienung ist aber komfortabel und einfach. Der Eye Tracker soll die konventionellen Steuerungsmöglichkeiten nicht ersetzen, sondern erweitern. So kann mit einer Bewegung der Augen die Blickrichtung der Spielfigur verändert werden, ohne einen Knopf oder eine Taste zu drücken, was für die Umgebungswahrnehmung entscheidend sein kann. Die Technologie eignet sich denn auch besonders gut für Spiele, in denen der Spieler ein Fahrzeug oder Fluggerät aus der Ego-Perspektive steuert. Hier ermöglicht Eye Tracking den ungehinderten Blick in alle Richtungen und auf die Instrumente, was für ein natürliches Spielerlebnis sorgt. Welche Funktionen ein Spiel bietet, hängt letztlich aber von der Implementierung der Technologie durch den jeweiligen Entwickler ab. Im Gegensatz zu älteren Modellen der Serie verfügt der Eye Tracker 4C über einen Chip, der einen Teil der Rechenlast übernimmt und dadurch die CPU des PCs entlastet. Die Messung und Umsetzung der Augenbewegungen geschieht dabei unverzüglich, wodurch es im Spiel zu keinerlei Verzögerungen kommt. Das Gerät unterstützt dank Gesichtserkennung auch Windows Hello, sodass die Eingabe eines Passwortes beim Login entfällt. Der Eye Tracker 4C ist ein sehr spannendes Gadget für Computerspieler, ob sich die Investition aber lohnt, ist angesichts der geringen Zahl unterstützter Spiele und des relativ hohen Anschaffungspreises fraglich.

Der Tobii Eye Tracker 4C ist ab sofort zu einem Preis von 179 Franken im Handel erhältlich.


Wertung: 4 von 6 Punkten. (luc)


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