Exportevent von Swiss Made Software mit Fokus auf Zielmärkte Deutschland und USA
Quelle: Swiss Made Software

Exportevent von Swiss Made Software mit Fokus auf Zielmärkte Deutschland und USA

Den Schritt ins Ausland wagen noch immer wenige Schweizer Unternehmen. Am 3. Exportevent von Swiss Made Software sprachen vier Referenten über ihre Erfahrungen zwischen Deutschland und den USA.
18. September 2017

     

Am 3. Exportevent von Swiss Made Software wurde der Fokus auf die Zielmärkte Deutschland und USA gelegt. Während das Silicon Valley sicher die Traumdestination jedes ITlers ist, gehen faktisch über 60 Prozent aller Exporte in den grossen Kanton, wie Nadja Kolb von Switzerland Global Enterprise erklärte. Mit anderen Worten ist es nicht nur wichtig, einen Traum zu haben, man muss sich auch in der Welt umschauen. Deshalb wies sie ausserdem darauf hin, dass jegliche Exportabsichten nur mit dem nötigen Mass an Stamina von Erfolg gekrönt sein könnten. Diese Feststellung wurde in allen weiteren Referaten unterstrichen. So sagte zum Beispiel Stephan Schweizer, Chief Product Officer Nevis bei Adnovum, dass jegliche Unterbrechungen in den Internationalisierungsbemühungen die Uhr wieder auf null setzen würden: "Eine Auslandsexpansion ist vergleichbar mit einem grossen Stein, den man einen Berghang hinaufschiebt. Hört man auf, bevor man über den Buckel ist, muss man wieder von vorne anfangen." Diese Aussage stützte sich auf die Erfahrungen Adnovums in mittlerweile fünf Märkten. Schweizer wies in der Folge auch darauf hin, dass trotz Erfahrung und guter Vorarbeit jedes neue Land wieder einen Neustart bedeutet.
Diese Einschätzung teilte auch Chris Amacker, Executive Director Operations bei Mimacom. Das Berner Unternehmen folgte seinen Kunden vor 2,5 Jahren in den nunmehr siebten Markt, die USA. Seitdem gelang es Mimacom, dort Kunden in den Branchen Banking, Health Care und Automotive zu finden. Amacker stellte ausserdem fest, dass es für die Amerikaner genauso schwierig sei, mit einem ausländischen Partner umzugehen, wie umgekehrt. Zumal man mit Mimacom so etwas wie ein Offshoring in die Schweiz betreiben würde, was für die Amerikaner ein ungewöhnlicher Denkvorgang sei. Gleichzeitig wies er auf die Unterschiede in der Ausbildungskultur hin. Während Berufseinsteiger in den USA entweder self-made seien oder 25-jährige Studenten mit null Berufserfahrung, hätten vergleichbare Schweizer dank Berufslehre mit 25 Jahren schon 10 Jahre Arbeitserfahrung. Das sei aber weder eindeutig positiv noch negativ. Vielmehr spüle die Mischung unterschiedlicher Herangehensweisen neues Gedankengut in das Unternehmen.


Kultur war auch Thema im Vortrag von Knut Mertens, Verantwortlicher für Marketing und Vertrieb bei Dynasoft. "Deutschland hat eine Streitkultur, die Schweiz setzt auf Konsens. Da muss man durch", so Mertens. Deswegen sei es vor allem wichtig, von Anfang an alle Karten auf den Tisch zu legen und in den Vertragsverhandlungen die Ausdauer mitzubringen, alle Details auszudiskutieren. "Es gibt nichts Schlimmeres, als nach Vertragsabschluss noch mal über Geld reden zu müssen", erklärte Mertens. Schliesslich räumte er auch noch mit dem Geiz-ist-Geil-Vorurteil auf: So sei das zwar vor Jahren ein Thema gewesen, doch mittlerweile seien die Deutschen wieder bereit, für Qualität zu zahlen. Zumal wenn man ihnen die Vorteile genau auseinander setzen könne. Das bestätigte auch Stephan Schweizer von Adnovum. "In den Vertragsverhandlungen gibt es immer wieder Luft nach oben." Als Schweizer Unternehmen habe man dabei den Vorteil, ein gewisses Wohlwollen zu geniessen. Dieser Aussage schlossen sich auch die anderen Referenten gerne an. (Christian Walter)


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