Tamedia sperrt Adblocker-Nutzer aus
Quelle: SITM

Tamedia sperrt Adblocker-Nutzer aus

Tamedia ergreift per sofort drastische Massnahmen gegen Nutzer von Adblockern. Für sie sind "20 Minuten" und Co. nicht mehr zugänglich.
1. November 2017

     

Mit Tamedia ergreift einer der grössten Schweizer Verlage Massnahmen gegen die Adblocker-Problematik – und zwar solche, die es in sich haben. Per sofort sind für Nutzer eines Adblockers die Newssites von "20 Minuten", "20 Minutes" und "Tages-Anzeiger" via Desktop nicht mehr zugänglich. Wollen Sie die Sites weiter nutzen, müssen sie entweder den Adblocker ausschalten, oder aber ein Digitalabo lösen. Dieses kostet pro Woche 2 Franken.

Tamedia-CEO Christoph Tonini begründet den Schritt, der in dieser Form in der Schweiz seinesgleichen sucht, folgendermassen: "Mit diesen Massnahmen wollen wir nicht in erster Linie zusätzliche Digital-Abos verkaufen, sondern darauf hinweisen, dass kostenlose News ohne Werbung nicht möglich sind. Ein Adblocker verhindert, dass Werbung ausgespielt werden kann, was letztlich dazu führt, dass wir unsere redaktionellen Inhalte nicht mehr finanzieren können."


Langfristig wolle man die nun getroffene oder ähnliche Massnahmen auch für weitere Newssites aus dem Tamedia-Verlag umsetzen, erklärt das Medienhaus weiter. Parallel dazu arbeite man aber auch an der Verbesserung der Ladezeiten und möglichst kundenfreundlichen Werbeformaten. (mw)


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Kommentare
Wie schon geschrieben, es geht nicht um Werbung. Tracker und Systeme die das „Web“-Verhalten des Lesers analysieren haben überhand genommen. Zudem kommt es immer wieder vor das Lücken der Ads-Banners Sites benutzt werden um dann Viren“- Trojaner zu verbreiten. Schon das alleine ist Grund genug die Ads zu blockieren. Darüber sollten der Tagi und 20min mal schreiben. Logischerweise verschweigt man das!
Samstag, 4. November 2017, Peter m

Gegen Werbung hätte ich grundsätzlich nichts, aber Tracker sind Spionageinstrumente. Mit Werbung im herkömmlichen Sinne hat das nichts mehr zu tun. Ohne Ad-Blocker läuft bei mir nichts. Dann wähle ich halt die Werbevideo-Alternative, anschauen muss man sich das Zeugs ja nicht.
Freitag, 3. November 2017, Tracker

Finde ich gut, auf der 20-Minuten-Website habe ich sowieso viel zuviel Zeit verschwendet. Spannend ist in diesem Zusammenhang der kommende Start der "Republik", die hoffentlich neue Wege aufzeigt, Journalismus auch ohne Werbung zu finanzieren.
Donnerstag, 2. November 2017, Markus Ernst

Bei Tagi.ch finde ich es okay, schliesslich gibt es da noch so etwas wie Journalismus, Hintergrundberichte usw. Die kosten Geld. Bei 20 Minuten ist das aber ganz anders. Bildchen, ganze Artikel von Nachrichtendiensten kopiert, das hat nichts mit Journalismus zu tun und wird billigst hergestellt. Und dann soll man noch dafür bezahlen? Lachhaft
Donnerstag, 2. November 2017, Joe Müller

Schuss ins eigene Knie. Geht man halt woanders lesen, wo man nicht so plump ausgesperrt wird. Natürlich kostet so ein Angebot Geld, das irgendwo her kommen muss. Ich zahle auch gerne für ein gutes Angebot ohne Werbung. Aber erstens sind Fr. 2/Woche ganz schön viel, Fr. 104/Jahr - heftig. Und dann ist es ziemlich mühsam, jede Woche wieder zahlen zu müssen. Jahresabo? Fr. 20? Lebenslänglich Fr. 50? Da könnte man drüber nachdenken. Oder wenn die Werbung weniger nervig und aufdringlich wäre, dann bräuchte man sie erst gar nicht zu blockieren.
Donnerstag, 2. November 2017, Ralf Longwitz

Ich finde das gut! Jetzt wird TA Media erst recht merken, dass die bisherigen Nutzer von 20min und Co die Werbung nicht uneingeschränkt bereit sind zu akzeptieren und verlieren richtig viele Leser! Vielleicht kommen sie dann auf die Idee, dass man nicht ausschliesslich Werbung statt gute Inhalte anbieten kann. Kein Mensch kann so blöd sein...
Mittwoch, 1. November 2017, Daniel Werner

Wenn der Inhalt in den Hintergrund gerät und die Werbung überhand nimmt, dann find ich das ok. Im TV muss ich ja auch nicht Werbung gucken sondern kann wegzappen.
Mittwoch, 1. November 2017, Blocker

Wer Ads grundsätzlich aussperrt, leistet sich selbst einen schlechten Dienst. Suchmaschinen erfordern hohe Investitionen die irgend jemand bezahlen muss. Wer keine Ads will, kann eine Suchmaschine benutzen, die eine Abogebühr verlangt. Es gibt nichts gratis. Menschen, die Arbeiten, wollen Geld verdienen, auch diejenigen, die für Suchmaschinenbetreiber arbeiten.
Mittwoch, 1. November 2017, Ben Palmer



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