Tablets werden Business-tauglich
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Tablets werden Business-tauglich

Von Patrick Weinmann

Tablets müssen im Geschäftsalltag besondere Anforderungen erfüllen. Dazu zählt beispielsweise die Möglichkeit, die Geräte in vorhan- dene Systeme zu integrieren. Zusätzlich muss eine einfache Verwaltung der Tablets möglich sein und es müssen hohe Sicherheits-Standards eingehalten werden.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2014/06

     

Tablets sind im Consumer-Markt entstanden und waren somit zunächst nicht für den Business-Einsatz vorgesehen. Die mobilen Geräte erfreuen sich jedoch zunehmender Beliebtheit, und manch ein Privatanwender will auch im beruflichen Alltag nicht auf sein Tablet verzichten, weshalb die mobilen Geräte sich allmählich auch ihren Weg in Unternehmen bahnen. Und für zahlreiche berufliche Aufgaben ist das Tablet tatsächlich ideal: Das Präsentieren eines Angebots bei einem Kunden, die Kommunikation von unterwegs, das Durchführen einer Online-Recherche in einem Gespräch – solche Arbeiten lassen sich bestens mit einem Tablet erledigen.
Die Vorteile von Tablets für die geschäftliche Nutzung liegen auf der Hand und folglich hat sich der Markt inzwischen auch so weit differenziert, dass sich Tablets für den Business-Einsatz als eigenes Segment etabliert haben. Sie werden vom Unternehmen beschafft und den Mitarbeitern für dienstliche Belange zur Verfügung gestellt.

Hohe Anforderungen an Business-Tablets

Dabei müssen Business-Tablets im Unterschied zu Consumer-Geräten spezielle Anforderungen erfüllen – zum Beispiel im Hinblick auf Verwaltbarkeit, Integrierbarkeit, Erweiterbarkeit und Sicherheit. So kommt es bei Business-Tablets vor allem auch auf die Interoperabilität mit den anderen IT-Systemen des Unternehmens an. Ein Tablet muss über Schnittstellen verfügen, über die es leicht in bestehende Netzwerkumgebungen und in die jeweilige System-Administration eingebunden werden kann – ein wichtiger Punkt, der bei der betrieblichen Einführung von Tablets nicht übersehen werden sollte.
Darüber hinaus steht hauptsächlich der Sicherheitsaspekt im Vordergrund. Unternehmen müssen sich in der Regel an strikte Compliance-Vorgaben halten, die nicht nur für Desktop-PCs oder Notebooks, sondern selbstverständlich auch für Tablets gelten. Verschlüsselungstechnologien, ein integrierter Smartcard Reader und auch ein Fingerabdruckleser sind für jedes Business-Tablet wichtige Optionen. Andernfalls bestünde die Gefahr, dass ein Unternehmen nach der Änderung einer Sicherheitsvorschrift seine Tablets nicht mehr nutzen kann beziehungsweise darf.

Tablets im Vergleich zu klassischen Rechnersystemen


Business-Tablets bieten im Vergleich zu Desktops-PCs und Notebooks zahlreiche Vorteile, weisen allerdings auch einige Einschränkungen auf. Zu den zentralen Vorteilen von Tablets gehören das handliche Format, die einfache Bedienung mittels Touchscreen und Gestensteuerung oder die Eingabe per Stift, welcher ein genaueres Positionieren oder beispielsweise auch das Erfassen von Unterschriften ermöglicht. Zu nennen sind auch die gute Bildschirmdarstellung und eine im Verhältnis zu Notebooks relativ lange Akku-Laufzeit, die dem Nutzer das Mitführen von Kabeln oder Netzteilen erspart. Durch diese Leistungsmerkmale sind die Tablets für den mobilen Einsatz geradezu prädestiniert.
Darüber hinaus werden Tablets heute aber auch verstärkt stationär genutzt. Ein Grund hierfür ist die zunehmende Leistungsfähigkeit, die etwa Multitasking, also eine zeitgleiche Verwendung von verschiedenen Applikationen, ermöglicht und damit eine wichtige Anforderung der heutigen komplexen Arbeitswelt erfüllt. Da der stationäre Einsatz zunimmt und Business-Tablets somit auch für das Schreiben von Texten verwendet werden, verfügen die meisten Geräte heute auch über Tastatur-Erweiterungen, entweder mittels einer Docking-Station, die aus dem Tablet einen echten Büro-Arbeitsplatz mit Anschlussmöglichkeit von einem oder mehreren Monitoren macht, oder in Form des Convertible mit abnehmbarer oder klappbarer Tastatur, die dann auch unterwegs genutzt werden kann.

An diesem Punkt zeigt sich aber ein erster Nachteil von Tablets gegenüber klassischen Desktop-PCs oder Notebooks. Es liegt auf der Hand, dass derartige Erweiterungs-Tastaturen nicht die ideale Lösung für das Erstellen umfangreicher Texte oder ein kontinuierliches Schreiben sind, wie es der berufliche Alltag oft erfordert. Was zudem in vielen Fällen gegen einen stationären Business-Einsatz spricht, sind die im Vergleich zu anderen Rechnersystemen niedrigeren Prozessorleistungen oder geringeren Kapazitäten hinsichtlich Arbeits- und Massenspeicher. Bei komplexen Business-Anwendungen können die Tablets damit nicht die erste Wahl sein. Es gibt Branchen und Bereiche, aus denen die klassische Gerätegruppe nicht wegzudenken ist, vor allem im Hinblick auf die Verarbeitung grosser Datenmengen. So benötigen etwa Architekten, Ingenieure oder auch Medienschaffende oft deutlich mehr Rechenleistung für die Erstellung und Präsentation ihrer Projekte, als die aktuellen Tablets bereitstellen können.

Weitreichende Einsatzszenarien

Die möglichen Einsatzszenarien für Tablets sind vielfältig. Einen besonderen Nutzen entfalten sie vor allem dann, wenn sie in Kombination mit einer speziellen Software oder App eine unternehmensspezifische Lösung bereitstellen. Auf diese Weise können zum Beispiel Vertriebsmitarbeiter die Kundendaten direkt am Tablet aufrufen, Verfügbarkeitsabfragen durchführen oder Auftragsannahmen erteilen – und das zu jeder Zeit und von überall. Auch im Gesundheitswesen kann der Einsatz von Tablets von Vorteil sein. So sind beispielsweise bei Visiten im Krankenhaus alle wichtigen Patientendaten jederzeit abrufbar und auf dem aktuellen Stand. Aber auch der Einsatz in Schulen, Banken, in der Industrie oder im Einzelhandel ist möglich und sinnvoll.
Zusammenfassend kann im Hinblick auf die Zukunft des mobilen Arbeitens festgehalten werden: Wer sowohl im Büro als auch unterwegs produktiv mit rechenintensiven Applikationen und umfangreichen Datenbeständen arbeitet und einen grossen Bildschirm benötigt, wird sich in der Regel für ein klassisches Notebook entscheiden. Wer unterwegs hingegen in erster Linie Informationen abrufen oder E-Mails checken will, also weniger Performance braucht und eine intuitive Benutzerfreundlichkeit schätzt, wird eher ein leichteres Tablet bevorzugen. Und wer weder auf die hohe Performance von Notebooks noch auf die intuitive Benutzerfreundlichkeit der Tablets verzichten will, für den bieten sich Hybrid-Systeme an.
Auch wenn Tablets somit klassische Rechnersysteme nicht gänzlich verdrängen werden, eines bleibt festzuhalten: Sie bieten Business-Anwendern eine weitere Möglichkeit, eine optimal auf die eigenen Anforderungen zugeschnittene Lösung zu nutzen.


Patrick Weinmann ist Client Solutions Marketing Manager bei Dell Switzerland & Austria.


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