Offshoring - quo vadis

Ueberblick, Erwartungen und Erfahrungen

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/18

     

Offshoring hat viel mit Outsourcing zu tun – und unterscheidet sich doch davon. Die Abendveranstaltung der Fachgruppe Sourcing beleuchtete das Thema Offshoring aus den verschiedenen Sichten der Wissenschaft, der Anbieter und der Anwender.



Im Rahmen des Offshoring werden zunehmend komplexere und anspruchsvollere Aufgaben ausgelagert, stellte Professor Franz Koch von der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften in seinem Referat fest. Es stelle sich die Frage wie weit dieser Trend letztlich gehen werde. Franz Koch grenzte er die Themen Outsorcing und Offshoring gegeneinander ab und definierte den Navigationsraum oder die sogenannten Stellschrauben für das Offshoring.



Von der ursprünglichen Zielsetzung des Offshoring, nur Kosten zu sparen, rückt jetzt zunehmend der Zugang zu Ressourcen und Skills, die in Europa Mangelware sind, in den Vordergrund, berichtete Dr. Svetlana Popovaa, Manager Global Delivery, IBM Global Business Services, CEEMEA, Switzerland and Austria, aufgrund ihrer Erfahrungen. Sie stellte dar, warum Aufgaben im Rahmen von Offshoring ausgelagert werden und welches die entsprechenden Treiber sind. Dabei machte sie deutlich, dass die Offshoring-Modelle immer jeweils den entsprechenden Kundenbedürfnissen angepasst werden müssen. Besonderes Augenmerk sei der Anfangs bzw. der Setup-Phase zu schenken. Diese sei sehr anspruchsvoll, brauche genügend Ressourcen und verlange ausreichend Management Attention.


Das IT-Offshoring-Modell der AXA Winterthur präsentierte Stefan Deinböck und erläuterte auch die dahinter stehende Strategie und die Ziele: Die Maintenance-Kosten sollten nachhaltig gesenkt werden, damit die frei werdenden Mittel für Investitionen in IT-Projekte verwendet werden können. Die Roadmap dokumentierte eindrücklich den Beginn mit der Strategiedefinition im Jahre 2005 und die schrittweise Umsetzung bis zum heutigen Zeitpunkt. Stefan Deinböck machte deutlich, dass neben einem sorgfältigen Setup (Konzept) viel persönliche Präsenz, Pragmatismus und gesunder Menschenverstand zwingende Erfolgsfaktoren sind.
Im Anschluss an die Vorträge wurde sehr rege weiterdiskutiert und der Anlass sehr spontan zur Plattform für den gegenseitigen Austausch und für weitergehende Kontakte genutzt.



Ronny P. Kamber, Business Development Executive, IBM Global Services; Rolf Bischofberger, Head AXA Group Solutions Schweiz




Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Vor wem mussten die sieben Geisslein aufpassen?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER