Vor 20 Jahren


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/20

     



++ Der erste Internet-Wurm: Eigentlich wollte Robert Tappan Morris, damals Informatikstudent an der Cornell University, am 2. November 1988 bloss ermitteln, wieviele Rechner ans Internet angeschlossen waren. Er entwickelte zu diesem Zweck ein Programm, das sich auf einem Rechner einnistete, einen Zählwert zurückschickte und sich dann selbst auf weitere Computer kopierte – also einen sogenannten Wurm. Dummerweise war der Morris-Wurm so programmiert, dass er einen bereits befallenen Rechner manchmal erneut infizierte. Das führte zu einer ungewollt rasanten Verbreitung – und da bei jedem Befall ein neuer Prozess gestartet wurde, gingen die infizierten Systeme rasch ins Knie. Morris hatte somit nicht bloss den ersten «öffentlichen» Wurm in die Welt gesetzt (unter Laborbedingungen experimentierte Xerox schon 1979 mit ähnlichen Programmen), sondern das Internet unabsichtlich auch gleich mit den ersten Denial-of-Service-Attacke beglückt. In der Folge wurde Morris, auch dies eine Premiere, nach dem Computer Fraud and Abuse Act von 1986, zu einer allerdings eher leichten Strafe verurteilt. Heute ist Morris Professor am Massachusets Institute of Technology (MIT).




++ OS/2 wird grafisch: Im November 1988 kam das IBM-Betriebssystem OS/2 1.1 mit einer bahnbrechenden Neuerung auf den Markt: Mit dem Presentation Manager (PM) erhielten die Anwender erstmals eine grafische Oberfläche mit Fenstern und Menüs. Nach dem anfangs belächelten Mac und dem optisch fast identischen Windows 2.1 betrat damit auch IBM die GUI-Ära für PC-Betriebssysteme. OS/2 PM war allerdings deutlich weniger spektakulär als das kurz davor angekündigte Interface von Steve Jobs' Unix-basierten Next-Workstations.




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