Cablecom macht Druck auf der Leitung
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/15
Die Cablecom hat angekündigt, ab nächstem Jahr Internetzugänge mit deutlich höherer Bandbreite anzubieten. Dank dem Ausbau der möglichen Fernsehkabelbandbreite auf 862 MHz sowie der Einführung des neuen Übertragungsstandards Docsis 3.0 sollen Kunden theoretisch mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbps) surfen können – und dies sogar symmetrisch. Bereits zu Beginn des nächsten Jahres sollen erste Kunden von den neuen Bandbreiten profitieren können. Ob die Cablecom aber 100 Mbps offerieren wird, scheint fraglich. Mediensprecher Hugo Wyler: «Es ist richtig, dass Docsis 3.0 Internetzugänge mit über 100 Mbps erlauben wird. Welche Abos wir dann anbieten werden, legen wir aber erst kurz vor der Markteinführung im ersten Halbjahr 2009 fest.» Möglich sei, dass auch tiefere Speeds angeboten würden. «Wir gehen aber davon aus, dass eine gewisse Nachfrage für superschnelles Internet besteht.»
Zum geplanten Rollout hält sich die Cablecom derweil noch bedeckt. Der Startschuss für die neue Technologie werde im ersten Quartal 2009 mit Testkunden im Raum Zürich fallen. Mitte Jahr soll dann der kommerzielle Start in Zürich und in weiteren Ballungszentren folgen. Als Grund für diesen etappenweisen Ausbau gibt Wyler zum einen an, dass eine neue Technologie wie Docsis 3.0 nicht ohne sorgfältige Testphase auf einen Schlag flächendeckend eingeführt werden könne.
Wie die Cablecom bekanntgegeben hat, arbeite man daran, den Stromverbrauch der Settop-Boxen zu senken. Im ersten Quartal 09 dürften Geräte erscheinen, deren Stromverbrauch im Stand-by-Modus weniger als 1 Watt betragen soll. Im Zuge des Netzausbaus wurde zudem angekündigt, Video on Demand (zum Start 250 Filme) und Fernsehen auf Abruf zu lancieren. Unter Fernsehen auf Abruf versteht Cablecom die Möglichkeit, bereits ausgestrahlte Sendungen über eine virtuelle Bibliothek nochmals anzusehen.
(mw)