SciFi und neue CPUs bei Intel

Intel sprach am IDF von wandelbaren Geräten à la Transformers und zeigte einen 8-Kern-Prozessor, der 2009 erscheint.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/15

     

Wie erwartet liess sich Intel am Herbst-IDF in San Francisco mit Ankündigungen nicht lumpen. Der Chipriese zeigte die dritte Generation des Classmate-PC, neue Chips oder auch einen weiterentwickelten Notebook-Lüfter, der doppelt so viel Luft umwälzen kann wie bisherige Kühlelemente und der in einem Jahr marktreif sein soll.



Für das meiste Aufsehen sorgte jedoch Intels Ankündigung einer kabellosen Entwicklung, bis zu deren Marktreife es aber noch einige Jahre dauern dürfte: die drahtlose Stromversorgung. Dabei baut Intel auf Forschung, welche das MIT bereits letztes Jahr vorgestellt hatte und die Intel nun weiterentwickelte (vor allem bezüglich des Wirkungsgrades). Intel-CTO Justin Rattner schaffte es am Kongress, drahtlos unter Zuhilfenahme von Magnetfeldern eine Glühbirne zum Leuchten zu bringen. Dies jedoch nicht ohne voluminöses technisches Equipment. In rund vier Jahren soll dieses Equipment (Intel arbeitet an der Technik unter dem Namen Wireless Resonant Energy Link) aber bereits so klein sein, dass man Notebooks drahtlos mit Strom versorgen kann. Daneben sprach Intels Rattner auch von Entwicklungen im Bereich von Microrobotern, mit deren Hilfe Devices in gar nicht allzu ferner Zukunft in der Lage sein sollen, ihre Form und Gestalt zu verändern (mehr dazu in der nächsten Ausgabe).




Nebst Science Fiction gab es am IDF aber auch zahlreiche handfeste Ankündigungen. Wie bereits im Vorfeld spekuliert wurde, wird Intel ab September Solid State Drives (SSDs) in grossen Stückzahlen produzieren. Die SSDs im 1,8- und 2,5-Zoll-Format mit bis zu 160 GB Speicher sollen im Konkurrenzvergleich besonders schnell und auch günstig sein und somit den Weg für SSDs auf den Massenmarkt ebnen.



Der angesprochene Classmate wird derweil mit einem Atom-Chip und einem drehbaren 8,9-Zoll-Touchscreen als Tablet-PC erscheinen. Man geht davon aus, dass das Gerät noch dieses Jahr auf den Markt kommt. Vom Atom hat Intel zudem eine Dual-Core-Variante (Atom 330) angekündigt, welche im September erscheint und die sich in erster Linie für günstige Desktops eignen soll – etwa für die Nettop genannte Eee-Box von Asus.



Am anderen Ende der intelschen Leistungsskala angesiedelt ist derweil der am IDF präsentierte «Nehalem EX», der erste von Intel-Vize Pat Gelsinger gezeigte monolithische 8-Kern-Chip, der Mitte 2009 für Server erscheinen dürfte. Daneben stellte Gelsinger den «Turbo Mode» für Chips des Typs Core i7 vor. Der Turbo Mode sieht vor, dass der Prozessor bei Bedarf einzelne Kerne automatisch übertakten kann, währenddem andere Kerne abgeschaltet sind. Somit können je nach Workload ein oder mehrere Kerne zwecks stromsparen abgeschaltet werden, während die übriggebliebenen Kerne mittels Übertaktung mehr Rechenleistung erbringen.



Neu ist auch der Media Processor CE 3100 («Canmore»), ein System on a Chip für CE-Geräte. Mittels «Canmore» wird es möglich sein, dass über ein CE-Gerät wie eine Settop-Box Informationen aus dem Internet eingeblendet werden können. Konkret wurde eine Yahoo-Lösung namens Widget Channel präsentiert, dank der im Fernsehbild Internet-Widgets angezeigt werden können.

(mw)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welche Farbe hatte Rotkäppchens Kappe?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER