3-Punkte-Programm für ICT-Nachwuchs

An der diesjährigen Konferenz Berufsbildung Zürich diskutierten Regierungsrätin Regine Aeppli und Regierungsrat Ernst Stocker zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung, Bildung und Organisationen der Arbeitswelt Fragen zum Nachwuchs in der Branche ICT. Verabschiedet wurde ein 3-Punkte-Programm.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2011/12

     

Die Kompetenzen von Spezialisten in der Information and Communication Technology (ICT) sind für die Wettbewerbsfähigkeit der Zürcher Wirtschaft zentral. Der Regierungsrat des Kantons Zürich hat sich deshalb für die Legislaturperiode 2011 bis 2015 vorgenommen, den Nachwuchs in diesem Bereich zu fördern.
Im Kanton Zürich sind derzeit rund 41’000 Informatikerinnen und Informatiker voll- oder teilzeitig in rund 3 800 Betrieben tätig. Bis in rund fünf Jahren werden über 200 000 Personen im ICT-Berufsfeld arbeiten. Das sind fast doppelt so viele wie im Bankensektor. Angesichts der Entwicklung und Bedeutung der Branche zeichnet sich ein Mangel an Fachkräften ab. Eine Analyse von ICT-Berufsbildung Schweiz schätzt, dass es bis ins Jahr 2017 gesamtschweizerisch einen Rekrutierungsbedarf von 72’000 Personen gibt. Zu befürchten ist ein Mangel von 32‘000 Fachkräften, ein Viertel davon im Kanton Zürich.
Die Bilanz an der Konferenz Berufsbildung 2011 zeigt, dass insbesondere internationale Firmen, Grossbetriebe und öffentliche Verwaltungen noch zu wenig Lehrlinge in den ICT ausbilden. Ohne Lehrabgänger gibt es keine höher qualifizierten Fachkräfte. Entgegen gewirkt werden soll dem Mangel an Nachwuchs auch auf allen Schulstufen. Dazu haben Bildungsdirektorin Regine Aeppli und Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung, Bildung und Organisationen der Arbeitswelt ICT ein 3-Punkte-Programm verabschiedet:
- Den Stellenwert von ICT durch Marketing erhöhen
Durch klare und längerfristig angelegte Kommunikationsstrategie soll der Stellenwert der ICT bei Jugendlichen (namentlich junge Frauen), Quer- und Wiedereinsteigenden sowie Eltern, Berufsberatenden, Lehrpersonen und Personalverantwortlichen in Unternehmen im Kanton Zürich erhöht werden. Der Verband ICT-Berufsbildung Schweiz, eZurich und der Zürcher Lehrbetriebsverband ICT werden bei der Lehrstellenförderung unterstützt.
- Schule und Lehrpersonen stärker einbinden
Die ICT soll in der Schule fassbar und erfahrbar gemacht werden. Die fachdidaktisch abgestützten Leitlinien für guten und lernwirksamen NaTech-Unterricht sowie für überfachliche Themen im Bereich Natur und Technik für alle Stufen der Volksschule sollen auch die ICT beinhalten. Verbesserungen in der Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen in diesem Bereich sind notwendig.

- Berufswahl besser unterstützen
Der Zugang zu den ICT-Berufen ist zu fördern. Da der ICT-Beruf im Vergleich zu vielen anderen Berufsfeldern immer noch relativ jung ist, gibt es kaum Schweizer Vorbilder und zum Teil falsche Vorstellungen von diesen Berufen. Deshalb sollen Zürcher ICT-Vorbilder mit ihren Produkten bzw. Leistungen sichtbar gemacht werden. Auch soll der Quereinstieg von geeigneten Personen gefördert und vereinfacht werden.


Quelle: Medienmitteilung der Bildungsdirektion des Kantons Zürich



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